Klettern
Ziemlich genau 16 Jahre nach meinem ersten Besuch am Zerfreilahorn versuche ich nun, diesem kleinen Beitrag zur Alpinen Führerliteratur, ein paar geeignete, einleitende Worte zu verpassen. Nie im Leben hätte ich mir träumen lassen, was die damalige Besteigung alles auslösen sollte. Viele Folgen und Erlebnisse sind auch nicht für andere Augen und Ohren bestimmt, aber meine Leidenschaft für die Alpine Kletterei wurde damals unmissverständlich geweckt und hält bis zum heutigen Tag ungebrochen an. Nach ein paar Ausflügen in vorhandenen Routen entdeckte ich schnell einmal das brach liegende Potential dieses Gebiets. Zugegeben, der Hilti sei Dank, eröffneten sich unzählige neue Möglichkeiten und mein Pionierdrang wollte ausgelebt werden. Zusätzlich motiviert hat mich die landläufige Meinung, dass da hinten eh nichts lohnendes zu holen sei. Nun, hier hält ihr den Beweis in Händen, dass dem beileibe nicht so ist. Über die letzten Jahre ist ein kleines, abgelegenes, aber dafür umso reizvolleres Klettergebiet entstanden. Mittlerweile finden sich Routen für fast jede Kragenweite; Boulderblöcke en masse locken die Wollmützen-Artisten, bestens abgesicherte Klettergärten für Gross und Klein, Alpine Mehrseillängen-Touren mit vorwiegend plattigem Charakter, steilere Sektoren mit vielen schönen Strukturen, Rissen, Verschneidungen, Überhängen, Alpine Gratklettereien sowie ernsthafte und äusserst schwierige Touren am Wahrzeichen des Valsertals, dem Zerfreilahorn. Für Abwechslung ist also gesorgt. Jahrelang wurden die Infos über das Gebiet nur tröfchenweise und unter vorgehaltener Hand weitergegeben. Eine Vielzahl von einsamen Klettertagen war die Folge und wird mir in bester Erinnerung bleiben. Mit zunehmender Anzahl Neutouren fand dann ein Umdenken statt. Es wäre fast schade, wenn man die Routen mit gutem Material ausreichend bestückt und dann niemand Hand an den Fels legt. Dieser Entscheid reifte aber auch erst über die Jahre, denn, es wird nun nicht mehr so sein wie vorher, aber so ist das Leben, Veränderungen gehören dazu. Dank haben jenste Personen verdient, die ich hier nicht alle namentlich erwähnen kann. Insbesondere natürlich alle meine Seil- und Sicherungspartner, von denen speziell Fritz Humm (mein häufigster Partner) und Roman Hutzli (mein Partner für "Marksteine") ein dickes Dankeschön gebührt. Im weiteren die Hüttenwarte der Läntahütte, Marietta und Thomas Meier, die uns immer wieder beherbergt, verköstigt und mit Strom versorgt haben. Die Sektion Bodan des SAC, die für die Klettergärten rund um die Läntahütte das Material gesponsert hat. Allen anderen Erstbegehern, die mir bereitwillig ihre Informationen zur Verfügung gestellt haben und natürlich Achim Pasold vom Panico-Verlag, der auf mich zugekommen ist und Hand zur Realisierung dieses Werks geboten hat. Meiner Familie, für ihre Geduld, Nachsicht und den mir gewährten Auslauf. Dieses Werk erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit und gewisse Touren, die nicht mehr den heutigen Standards entsprechen, wurden nicht erwähnt. Für allfällige Fehler möchte ich mich schon im voraus entschuldigen, aber der eine oder andere kleine Fisch wird schon durch die Maschen geschlüpft sein.
Wie dem auch immer sei, Klettern macht Spass - und wer das selbstverantwortlich drauf hat, wird im Valsertal viele erfüllende Tage verbringen können.
Viel Spass, bleibt stark und tragt Sorge!
Michael Illien, Chur, im Sommer 2004
Sehen Sie hier das Unternehmens-Firmenprofil von Läntaclimb in Malans (Graubünden). Dieses Firmenporträt hat die ID HLP-32-197428.
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